Die Begriffe Management und Führung werden oft synonym verwendet. Zusammen bezeichnen sie die strukturbildenden Aktivitäten von Unternehmen, die deren Erfolg maßgeblich verantworten. Das ‚Management’ ist dabei die rahmengebende Instanz, die das nötige Umfeld für die Geschäftsabläufe schafft und einen optimalen Einsatz der menschlichen, sozialen, kulturellen und materiellen Ressourcen ermöglicht. Führung bezieht sich unterdessen auf die konkreten Handlungen, die für ein erfolgreiches Management notwendig sind.
Die derzeitigen Veränderungen von Gesellschaft und Arbeitswelt, wie die Notwendigkeit von mehr Flexibilität, die Suche nach Sinn in einer Tätigkeit, oder die Nutzbarmachung von sozialen Potenzialen, machen es notwendig das Führungsverhalten an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Damit wird gewährleistet, dass Unternehmen flexibel, agil, angemessen und erfolgreich auf die Probleme und Herausforderungen reagieren können, die mit einer immer komplexeren sowie dynamischeren Welt und Wirtschaft einhergehen. Diesen Transformationen kann sich in Zukunft kein Unternehmen entziehen, weshalb eine bewusste Gestaltung umso relevanter wird.
Egal ob es um zwischenmenschliche Beziehungen wie das Verhältnis zu Partnern, Kindern, Eltern oder Freunden geht, um die Art wie wir arbeiten, oder ganz allgemein die Umwelt um uns herum; Alles ist einem ständigen Wandel, kontinuierlicher Veränderung unterworfen.
Im Bereich von Führung und Führungsstil werden Veränderungen unter anderem durch Einflussfaktoren wie New Work (Hack et al., 2017: S. 75), Digitalisierung (Martin et al., 2018: S. 237), Work-Life-Balance (Eichhorst/Buhlmann, 2015: S. 5) und weitere äußere Einflüsse wie Kunden oder Lieferanten notwendig. Die Einbeziehung der Mitwelt des Unternehmens in sämtliche Management- und Führungstätigkeiten ist daher besonders wichtig. Der bereits angesprochene Veränderungsprozess ist jedoch von Wechselseitigkeit geprägt, sodass die Veränderung des Führungsstils auch einen Einfluss auf die Unternehmensumwelt nimmt (Frerichs, 2014: S. 23f). Dies wird beispielsweise durch eine gesteigerte Attraktivität für Fachkräfte oder andere, über die Unternehmensgrenzen hinausreichende Maßnahmen sichtbar. Folglich ist die Idee einer an die Umweltveränderungen angepassten Führung als vorteilhaft für das Unternehmen als Ganzes zu sehen (Hackl et al., 2017: S. 90).
„Wünsche wie Partizipation an Entscheidungen, die Mitgestaltung von Prozessen und Selbstverantwortung verstärken sich zunehmend."
Neue Führungsanforderungen ergeben sich unter anderem aus den genannten Einflussfaktoren und durch sich verändernde Bedürfnisse der Unternehmensmitglieder. Wünsche wie Partizipation an Entscheidungen, die Mitgestaltung von Prozessen und Selbstverantwortung verstärken sich zunehmend (Neufeind, 2018: S. 237), wenngleich dies nicht bei allen Mitgliedern eines Unternehmens der Fall sein muss. Darüber hinaus werden ‚Wissen und Fähigkeiten der Vielen’ zu immer bedeutenderen Erfolgsfaktoren, die durch Entwicklungen wie die digitale Vernetzung und den gesamtgesellschaftlichen Wandel befeuert werden. Dabei zeigt sich insbesondere, dass im Kontext der Entwicklung der Arbeit 4.0 ein Mehr an sozialer Kompetenz erforderlich wird (Martin et al., 2018: S. 232). Vor allem Führung kennzeichnet sich hier nicht mehr durch reine Verwaltungs- und Kontrollaufgaben sowie alleinige Entscheidungsfindung, sondern entwickelt sich zunehmend hin zu einer den Mitarbeitenden befähigenden und diesem als Ansprechpartner zur Seite stehenden Tätigkeit.
Weitere Einblicke in wichtiger werdende Aufgaben, den Kern des neuen Führungsdenkens und Zusammenhänge mit der Entscheidungsfindung erhalten Sie unter ‚Führung und Entscheidung‘. Unter ‚Zukunftsorientiertes Führen‘ wird derweil die Bedeutung einer Zukunftsorientierung für die Ausgestaltung von Management- und Führungsprozessen aufgezeigt. Gerne erarbeiten wir moderne und speziell auf Ihr Unternehmen, seine Führungskräfte und Mitarbeitenden zugeschnittene Führungs- und Managementkonzepte. Rufen Sie uns hierzu einfach an: 02722 9779 140 oder schreiben Sie uns eine E-Mail: kontakt@vierma.de
Eichhorst, W./Buhlmann, F. (2015): Die Zukunft der Arbeit und der Wandel der Arbeitswelt, in: IZA Standpunkte, o.Jg., Nr. 77, http://ftp.iza.org/sp77.pdf (Zugriff am 15.08.2019).
Frerichs, M. (2014): Innovationsprozesse und organisationaler Wandel in der Automobilindustrie. Eine prozesssoziologische Analyse betrieblicher Machtproben, Springer Fachmedien, Düsseldorf.
Hackl, B./Wagner, M./Attmer, L./Baumann, D. (2017): New Work: Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt: Management-Impulse, Praxisbeispiele, Studien, Springer Gabler, Wiesbaden.
Martin, R./Redzepi, A./Cloots, A./Reiner, J. (2018): Gut zu wissen: Organisationskultur zur Erreichung einer resilienten Organisation - Wie Kooperation, Kommunikation und Koordination im Zuge der Digitalisierung verändert werden müssen, in: Wörwag, S./Cloots, A. (Hrsg.): Zukunft der Arbeit - Perspektive Mensch: Aktuelle Forschungserkenntnisse und Good Practices, Springer Gabler, Wiesbaden, S. 229-239.
Neufeind, M. (2018): Wertewelten Arbeiten 4.0, in: Fortmann, H. R./Kolocek, B. (Hrsg.): Arbeitswelt der Zukunft: Trends - Arbeitsraum - Menschen - Kompetenzen, Springer Gabler, Wiesbaden, S. 235-242.