20. Juli 2020
Wie wir bereits in unserem Artikel zu dem Thema Transformation beschrieben haben, ist Wandel die wohl größte Konstante in unserer Welt. Gerade jetzt stehen uns mit der Großen Transformation 4.0 grundlegende Veränderungen in der Art und Weise unseres Zusammenlebens bevor, wie sie unsere Gesellschaft vielleicht noch nie erlebt hat.
Eine Transformation ist jedoch kein einzelnes, flüchtiges Ereignis. Vielmehr beschreibt der Begriff ‚Transformation‘ einen Gesamtprozess, der von Abhängigkeiten, wechselseitigen Beeinflussungen und verschiedensten Orientierungen geprägt ist. Sichtbar wird dies zum Beispiel in unserer stark arbeitsteiligen Industrie, in der kaum mehr jemand alleine etwas herstellen kann. Schon an der Produktion eines einfachen Stiftes sind viele Hände beteiligt; Und bei hoch komplexen Technologien noch viel mehr. Eine Detailsteuerung des tiefgreifenden, ganzheitlichen Transformationsprozesses ist damit unwahrscheinlich. Umso interessanter wird ein Blick auf die Bedeutung von Transformation für jeden einzelnen Menschen. So können sowohl Herausforderungen als auch Chancen und Potenziale im Zuge eines solchen Prozesses entstehen.
Transformationen erlauben es dem Unternehmen, eine Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen durchzuführen. So kann eine Transformation den Weg für dringend notwendige Neuerungen ebnen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten und die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen steigern
Jeder Transformationsprozess hält eine Fülle an neuen Herausforderungen bereit, von denen viele in unserem Alltag, zum Beispiel in der Arbeitswelt, spürbar sind. Besonders durch Abhängigkeiten und zunehmend auf Flexibilität ausgerichtete Unternehmen gehen Sicherheit und Planbarkeit für die Mitarbeitenden verloren, weil so genannte atypische Beschäftigungsformen wie befristete Verträge und Leiharbeit zunehmen. Darüber hinaus kann die Identifikation mit dem Unternehmen oder die Sinnstiftung durch die eigene Tätigkeit aus Sicht der Mitarbeitenden hierdurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Für den Einzelnen münden diese Aspekte oftmals in einem enormen Orientierungsverlust. Folglich wird die eigene Position im persönlichen gesellschaftlichen Umfeld unbestimmt; Die Unsicherheit über das, was morgen kommt, nimmt zu, während viele Fragen offen bleiben.
„Lebewesen brauchen die Veränderung, weil sie ein essentieller Teil des Lebens ist.“
Daraus wird deutlich, dass fortlaufende Anpassungen an die sich ständig verändernden sozialen und wirtschaftlichen Realitäten unerlässlich sind, um einen solchen Transformationsprozess erfolgversprechend zu durchlaufen. Des Weiteren müssen bestehende Wertvorstellungen kritisch beleuchtet, hinterfragt und überprüft werden. Viele Denk- und Verhaltensweisen in unserer heutigen Gesellschaft beruhen auf Wert- und Moralvorstellungen aus lange zurückliegenden Zeiten, wie der Renaissance, der Aufklärung, der Reformation oder sogar der Antike, weshalb sie zunehmend unpassend für die derzeitigen sozialen und wirtschaftlichen Realitäten der Moderne sind. Deshalb sollten neue Geschichten und zeitlose, universelle Werte, wie Hilfsbereitschaft, Offenheit, Solidarität, Mitgefühl und Kooperation, als Orientierungshilfe dienen und den Maßstab unseres Handelns darstellen. Stillstand oder gar Rückschritt kann nie das Mittel der Wahl sein, wenn es um Realitätsbewältigung und Anpassung geht. Im Gegenteil kann Stillstand in vielerlei Hinsicht den sprichwörtlichen ‚Tod‘ bedeuten, wenn keine Anpassungen an die Umwelt stattfinden. Wer sich im Winter, wenn es kälter wird, keine Jacke anzieht, erfriert. Wer nicht ständig atmet, trinkt oder isst, stirbt auch. Lebewesen brauchen die Veränderung, weil sie ein essentieller Teil des Lebens ist.
„Altbewährtes” und „Neues” in Einklang zu bringen kann durchaus Schwierigkeiten mit sich bringen, ist aber für eine gelungene Transformation von großer Bedeutung.
Es gilt dem Neuen nicht mit Abneigung oder Vorurteilen zu begegnen, sondern vielmehr mit Neugier und einem gewissen Vertrauen, dass das Neue für die Zukunft wichtig und wertvoll ist. Dabei sollte, ähnlich wie bei dem Thema des zukunftsorientierten Führens, versucht werden, den Veränderungsprozess im Hinblick auf die in der Zukunft geforderten Kompetenzen zu gestalten, anstatt eine negative Beeinflussung von Vergangenem oder Bestehendem zuzulassen. Ebenso sollte hierbei nicht außer Acht gelassen werden, dass ein Auftreten anderer Positionen und Meinungen im Kontext von Veränderungen nicht ungewöhnlich ist und einen verständnisvollen Umgang erfordert. Trotz der Komplexität und der enormen Ausmaße einer Transformation kann jeder Einzelne aktiv mitgestalten.
Jeder muss für sich als Mensch dabei drei Dinge beachten:
Auf diese Weise wird deutlich, dass jeder Mensch Ausgangspunkt für etwas Gutes sein kann und darüber einen positiven Einfluss auf die Welt um ihn herum haben kann. Jeder Mensch kann seine Mitwelt gestalten. Folglich sollten wir alle, jeder für sich und auch gemeinsam, bewusst nach Möglichkeiten suchen und sich fragen: Wo kann ich einen positiven Beitrag in diesem Prozess leisten, wo kann ich Gutes tun und wie kann ich Transformation aktiv mitgestalten? Dadurch entsteht eine Mitwelt, die von positiven Beziehungen der gleichberechtigten Individuen und Unternehmen sowie einem bedeutsamen Win-Win-Denken geprägt ist.
In einem so tiefgreifenden Veränderungsprozess wie der Großen Transformation 4.0 gibt es genügend Herausforderungen denen sich jeder Einzelne aber auch wir als Gemeinschaft stellen müssen. Gemeinsam sollten wir nicht nur das für unsere Mitwelt Schädliche vermeiden, sondern aktiv mitweltförderndes Verhalten wie Respekt, Wertschätzung, Solidarität und Mitgefühl einbringen, um zu einer positiven Zukunft beizutragen. Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrer ganz individuellen Transformationserfahrung oder begleiten Ihr Unternehmen und seine Mitarbeiter in dieser Hinsicht. Rufen Sie uns einfach an 02722 9779 140, oder schreiben Sie uns eine E-Mail: kontakt@vierma.de